"Sterben Menschen mit Beeinträchtigungen anders?"

Diese Frage stellte mir einmal eine ehrenamtliche Hospizbegleiterin. Sie zeigt, dass die Begleitung, Betreuung und Versorgung eines sterbenden Menschen mit einer intellektuellen Beeinträchtigung vor allem für Mitarbeitende in Hospiz- und Palliativdiensten oder auch in Pflegeeinrichtungen nicht alltäglich ist.
Wie ist das denn nun - sterben Menschen mit Beeinträchtigungen anders?

Zunächst sei gesagt, dass sie genauso wie alle anderen in ihren Bedürfnissen und in ihrem Wunsch nach Selbstbestimmung wahr genommen werden möchten. Auch am Lebensende. Sie möchten ohne Schmerzen und angstfrei gehen dürfen - in vertrauter Umgebung. Die vertraute Umgebung meint in vielen Fällen eine Einrichtung, eine Wohnstätte, eine besondere Wohnform, eine Wohngruppe. Hier leben die Menschen teilweise viele Jahre lang in größeren oder kleineren Wohngemeinschaften, die je nach Konzeption familienähnliche Strukturen aufweisen.

Viele von ihnen verfügen nicht über die Fähigkeit, sich verbal mitzuteilen, weshalb sie möglicherweise mit dem Gefühl leben (und sterben), nicht oder nur unzureichend verstanden zu werden. Ein Teil unserer Gesellschaft glaubt, dass ein Mensch mit Beeinträchtigung, der nicht sprechen kann, auch nichts versteht. Oder dass er aufgrund der geistigen Defizite die Wahrheit nicht verkraftet. So wird sie ihm (in gut gemeinter Absicht) vorenthalten, anstatt mit ihm über das Traurige, das Schwere zu sprechen, das plötzlich einen Schatten auf sein Leben wirft.

Inzwischen ist bekannt, dass Menschen mit Beeinträchtigung häufig unterversorgt sind mit Schmerzmitteln, was der Tatsache geschuldet ist, dass sie Schmerzen nur unzureichend äußern oder nonverbal zeigen können und die gängigen Schmerzkonzepte und Skalen kaum oder nicht anwendbar sind. Heftige Unruhezustände, Lautieren oder anhaltendes Schreien sowie Fremd- oder Autoaggression werden häufiger mit Psychopharmaka behandelt als dass eine adäquate Schmerztherapie zum Einsatz kommt. Dies betrifft nicht nur, aber in besonderem Maß, die letzte Lebensphase.


Möchten Sie mehr darüber erfahren?

Im Rahmen eines Fachtages oder einer mehrstündigen Inhouse-Schulung lernen die Teilnehmenden 
die Bedürfnisse einer besonderen Personengruppe kennen
 und im Hinblick auf die letzte Lebensphase
achtsam in den Blick zu nehmen.  

              Unbekanntes verstehen lernen verändert den Blick,                                                                                                mit dem wir die Dinge betrachten.

Schulung / Workshop


Zielgruppe:

  • Mitarbeitende in Palliativ- und Hospizdiensten
  • Mitarbeitende in der hospizlichen Begleitung von Menschen mit Beeinträchtigung



Wünschen Sie sich mehr Sicherheit in der Begleitung von sterbenden / trauernden Menschen mit geistiger Beeinträchtigung?

Dann nehmen Sie gern Kontakt zu mir auf. Gemeinsam besprechen wir den zeitlichen und inhaltlichen Rahmen mit den von Ihnen gewünschten Schwerpunkten und stimmen die Schulungsinhalte auf Ihren individuellen Bedarf ab.

[email protected]




Mögliche Themen


  • Leben und Alltag in den Wohnformen der Eingliederungshilfe
  • Personal- und Bewohnerstruktur in den Einrichtungen
  • Behinderungsformen und begleitende Erkrankungen
  • Kommunikationshilfen
  • Bedeutung der Biografiearbeit
  • Umgang mit der Wahrheit
  • Erfassung von Wunsch und Willen
  • Erkennen von Bedürfnissen bei kommunikationsbeeinträchtigen Menschen
  • Erkennen / Erfassen von Schmerzen
  • Begleitung in den letzten Lebensstunden 
  • Begleitung von Mitbewohnern
  • Begleitung von An- und Zugehörigen
  • Über schwere Dinge in leichter Sprache sprechen
  • Durchführung von Abschiedsritualen
  • Ausdruck von Trauer